Balance

Meine lieben Freundinnen und Freunde,

Im letzten Wegbegleiter habe ich versucht, einige Situationen und Gefühle zu
beleuchten, mit denen wir nicht im Gleichgewicht leben.

Und ich habe versprochen, für diesen Monat Übungen aufzuzeigen, die für die
äußere wie auch innere Balance hilfreich sein können.

BALANCE im KÖRPER = Körper-Achtsamkeit.

Als Yoga-Übungen sind da die Baumhaltung und die Waage zu empfehlen, aber in
allen Yoga-Haltungen ist die Balance wichtig.

Als Meditation: „Standwaage“

Die Praxis

Im Meditationssitz mit geschlossenen Augen stelle Dir eine Apothekerwaage vor;
einen senkrechten Halter mit festem Fuß, der mit zwei waagerechten Hebeln
versehen ist, an dem die Waagschalen hängen. – Versetze Deinen Körper in die
Form einer solchen Standwaage.

Deine Mittelachse vom Steißbein bis zum Scheitel entspricht dem Ständer. Deine
Schultern sind daran befestigt wie die beweglichen Hebel mit den Waagschalen.

Frage Dich:

„Ist meine Mitte gut aufgerichtet?“ Zeit zum Spüren!

„Sind meine Schultern gleichmäßig schwer?“ Zeit zum Spüren!

„Sind meine Hüften gleichmäßig belastet?“ Zeit zum Spüren!

„Habe ich Arme und Beine ausgewogen abgelegt?“ “ “

„Kann ich mein Gesicht in beiden Hälften betrachten?

– meine Schläfen, meine Augen; meine Ohren, meine Mundwinkel?“

„Wie spüre ich mein Gesicht?“

„Wie spüre ich meinen ganzen Körper?“

„Ich empfinde meinen Körper in guter Balance –

– die Mitte stabil, die Seiten ausgewogen“

„Ich bin bei mir in Ruhe und Ausgeglichenheit“

Kontemplation: Emotionale Balance

Die Praxis

Stelle Dir eine Situation aus letzter Zeit vor, als Du „aus dem Häuschen“ warst.

D.h. ein Ärger, eine Angst, eine Unsicherheit hat Dich besetzt. Du musstest
ständig an diese Sache oder diesen Menschen denken.

Löse das Gefühl von der Sachlage und spüre es in Deinem Körper.

Gib ihm, wenn möglich, eine Gestalt, die Du vor Dich hinsetzt.

Frage diese Gestalt, was sie von Dir will?

Frage sie was sie wirklich braucht?

Sage ihr, dass Du ihr das geben willst, was sie braucht.

Sage ihr, dass Du in Harmonie mit ihr leben willst.

Nimm sie als eine Freundin, einen Freund, verständnisvoll in die Arme.

Lass die reinen Energien, die in jeder Emotion zu finden sind, in Dich
einströmen. Überlass Dich der friedlichen Balance Deiner Gefühle!

Verneige Dich in Dankbarkeit.

(Eine intensive Arbeit mit belastenden Gefühlen, den Dämonen, lehrt die
Amerikanerin Tsültrim Allione in tibetischer Tradition als „Dämonen füttern“)

Kontemplation: Geistige Balance

Die Praxis

Es geht um die Ausrichtung heilsamer und unheilsamer Gedanken.

Du kennst sicher Deine Tendenz, etwas zu verurteilen oder abzuwerten.

Wo oder bei Was gerätst Du schnell in diese Falle?

(Ein bestimmter Mensch? Eine bestimmte Situation?)

Lass diesen verurteilenden Gedanken kurz hochkommen!

Und jetzt stoppe ihn, weil er unnötig ist – und Dir schlechte Gefühle bereitet.
Lass einfach los – oder konzentriere Dich auf Deine Fußsohlen!

Lass nun einen unheilsamen Gedanken im Gehirn kursieren –

Spüre, wie er Dich besetzen will – wehre ihm den Raum – weil Du diesen Raum für
etwas Schönes, Gutes, brauchst.

Freue Dich, wenn Du Dir freien Raum schaffen kannst.

Du überlegst, was Du Erfreuliches tun könntest?

Dann denke an Metta, wie schön es ist, andere zu unterstützen, zu helfen und
sich miteinander zu freuen. Heilsam sind auch die Überlegungen zur Ethik, zum
Achtfachen Pfad, und zu allen guten Kräften.

Mit den besten Wünschen für eine heilsame Ausgeglichenheit in Körper und Geist
grüßt Euch herzlich

Eure Ursula

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