Liebe Freundinnen und Freunde im Dhamma!
Was haben wir gepflanzt, gepflegt und genährt, was uns etwas Gutes gebracht hat?
In der Natur haben wir das Wachsen und Reifen der Früchte erlebt und jetzt ist die Zeit des Erntens, Erntedankfest. Als Kind, vor 90 Jahren hat meine Mutter uns drei Kinder in die Kirche mitgenommen, wo die großen Kürbisse aber auch Äpfel und Birnen vor dem Altar malerisch ausgebreitet lagen. Es wurde der Natur und Gott, dem Schöpfer, für die Leben spendende Nahrung gedankt. Die Kirche war voll und es war eine frohe gehobene Stimmung zu fühlen. Beim Verlassen der Kirche verabredete man sich noch für eine Einladung.
Ob es diesen Brauch noch in den Kirchen gibt, weiß ich leider nicht, weil ich lange nicht mehr zu Gottesdiensten in der Kirche war.
Danken ist anerkennen und Freude ausdrücken und verbindet Menschen mit einander. Wenn wir ganz einfach und bescheiden anschauen, was uns dieser Sommer gebracht hat, werden wir Vielerlei zusammentragen können.
- Was haben wir in den Ferien unternommen?
- Wir sammeln es mal alles in der Erinnerung ein: In der Sonne gelegen, geschwommen, gewandert, fröhliche Abende verbracht?
- Vielleicht auch neue Leute kennengelernt?
- In ferne Länder gereist?
- Es ist unglaublich, wie viele Möglichkeiten uns für unser Vergnügen zur Verfügung standen.
- Wir könnten förmlich vor Dankbarkeit „platzen“?
Es wird medizinisch viel für unsere Gesundheit getan, viel Geld ausgegeben aber die Dinge, die unserem Herzen und unseren Gehirnen Kraft und Erneuerung so nebenbei schenken, die werden übersehen:
Dankbarkeit!
Sie kostet nichts, sollte nach meiner Meinung auf Werbetafeln (wie Politiker) in bunter Schrift und vergoldet, an jeder Ecke stehen.
Anreiz, Freude, Begegnung und Herzlichkeit sind alle darin enthalten; ist das nicht Lebens – Bereicherung?
Diese Schrift widme ich David Steindl-Rast, Bruder David.
Er hat mich mit seinem kleinen Buch „einfach leben – dankbar leben“ so inspiriert, dass ich nicht anders kann, als ständig dankbar zu sein für alles was mir noch gegeben ist mit 97 Jahren.
Versucht es auch trotz aller „Gegen – Kandidaten“!
Ihr, Freundinnen und Freunde, seid mir ein wunderbares lebendiges Geschenk! Danke!
Eure ur-alte
Ursula