Liebe Freund innen, liebe Freunde!
Es ist sehr erstaunlich, wie die Gegensätze in unserer Zeit so stark in Erscheinung treten. Vielleicht war es immer so – vielleicht gehört es zur Evolution? Gegensätzliche Parteien; gegensätzliche Meinungen, Lebensläufe, Besitz Verhältnisse, Gewinner und Verlierer! So ist es – aber wir wollen es ändern; besser machen, gerechter, für alle gut! Geht das überhaupt? Vom Buddha erhalten wir die weltlichen Lebens-Bedingungen als Gesetze, die wir in ihrer Wechselhaftigkeit akzeptieren müssen, sie inhaltlich bearbeiten und verändern können.
Die acht Bedingungen (loka dhamma)
Gewinn-Verlust / Anerkennung – Missachtung / Lob – Tadel / Glück – Unglück.
Eigentlich wissen wir, dass wir nicht immer gewinnen können, nicht immer Lob und Anerkennung genießen und generell glückliche Zeiten festhalten können. Wollen wir es trotzdem? Bieten wir nicht viel Energie auf, um unsere Liebes- Verbindung zu erhalten, unseren Lebensstandard zu schützen, unserem Körper Widerstand gegen Krankheit und Verfall zu geben? Soll das denn falsch sein? Nein, sicher nicht!
Es ist nicht verkehrt, sein Leben in Gute Form zu bringen und es möglichst gut zu erhalten – es geht um das Anhaften; etwas unbedingt festhalten wollen, was sich ändert. Da es nicht möglich ist, kämpfen wir gegen unumstößliche Widerstände und vergeuden unsere Kräfte. Was kann uns helfen, gelassener auch unangenehme, leidhafte Veränderungen zu akzeptieren und nicht zu jammern, Schuldige zu suchen oder gegen Wände zu rennen?
Der Meister pocht auf Einsicht! Sehen, dass die Gegensätze wie Polaritäten zusammen hängen. Eines wäre ohne das andere nicht erkennbar und nicht erfahrbar.
Gewinn ist nur durch Verlust und Nicht-Haben messbar, Lob nur aus Missachtung und Tadel, Glück aus der Erfahrung des Unglücks. Beide Seiten entsprechen dem Lebensprinzip: die Änderung, der laufende Wechsel ist ihnen eingepflanzt. Das zu erkennen, ist verständigen Menschen gegeben. Schwieriger ist es, dies zu fühlen und zu akzeptieren. Das Mittel liegt im klaren Bewusstsein der Situation. Ein Bewusstsein mit anhaltender Konzentration kann das momentane Fühlen erfassen, sieht aber auch das Ereignis als Ganzes und hat in seiner Klarheit auch die Erkenntnis von möglicher machbarerer Veränderung.
Mir scheint, dass das SO, welches THATHA genannt wird, mit den drei Dimensionen des Bewusstseins zusammen hängt. „So ist es im Augenblick – so sehe und spüre ich es – so wird es sich ändern.“
Thathagata, der Weise, geht so mit sich und den Dingen um! –Bewusst im Jetzt und klar WIE!
Was ist der positive Effekt? Anstatt Anhaften in Angst oder Hoffnung hält das Bewusstsein eine geistige Klarheit offen, die zur Gelassenheit und zum Gleichmut führt.
In schwierigen Zeiten scheinen mir zwei Dinge hilfreich zu sein:
Einmal die Ur-Weisheit des Weltgeschehens in das Bewusstsein zu bringen und zweitens im weltlichen kleinen Umfang schwierige Dinge konstruktiv zu ändern, soweit es möglich ist.
Wir sind alle ein Teil der Welt und so auch mitwirkend. Mögen wir zum Guten etwas beitragen!
PRAXIS
Als Übung zum Beginn einer Meditation ist das Aufspüren von „SO IST ES im Augenblick“ ein gutes Mittel, um zum Selbst zu kommen im Jetzt.
„So fühlt sich mein Körper an“ – „ So treten Sinneseindrücke auf“ – „So kommen Gefühle hoch“ – „So laufen Gedanken ab“- – -Dieses SO einfach nur hinnehmen, ohne Erklärungen, ohne Bewertung, ohne Wichtigkeit. – Beim Meditieren gehe dann weiter zur Atembetrachtung oder zu einem anderen Meditations-Objekt.
Im Tagesverlauf:
Für jedes – SO – eine Minute ansetzen (kürzer oder länger).
Dann nach außen sich wenden: „So ist meine Umgebung“!
„Was ist jetzt zu tun? – So mache ich es, achtsam, bewusst“.
Meine lieben Leute! Das Bewusstsein bei allem was ich tue und als nächstes tue – das ist mein Sicherheits – Knopf. Den muss ich ständig drücken, um dabei zu bleiben!
Den Notfall-Knopf am Samariter Armband schätze ich vor allem wegen der freundschaftlichen Hilfe.
So kann man lebendig froh in den Frühling hinein leben.
Ganz herzlich im SO mit allen verbunden
Eure alte Ursula
Zur Erinnerung:
Samstag 5. April 9:30 im Dhammazentrum, Penzingerstr.16/ 8
Mit Einladung zum Mittagessen 11:30 von Bhante Seelavansa.
Sonntag 18.Mai 10:00 – 12:00 BZ Wien am Fleischmarkt 16 /I
Laufender Unterricht im BZ Wien
Montag: 10:00 – 11:30 Yoga und Meditation
Mittwoch: 17:00 – 18:30 Meditation und Lehre
Wir freuen uns dich liebe Ursula wieder zu sehen!
Hana Spitz und Hans
Vielen Dank für die Herzensinspirationen und Aufweck- Impulse!
So wunderschön ausgedrückt, liebe Ursula! Die reine Wahrheit! Danke vom ganzen Herzen, alles Liebe und Gute,
Judith
Ich danke sehr für diese Bewusstmachung! Und bin ganz begeistert von Ursula zu lesen oder hören!!!