Sprechen und Hören war zu Buddhas Zeit, die Form, wie Wissen weiter gegeben wurde.
Die Menschen hörten den Lehrern zu und dachten darüber nach. Der Buddha war ein sehr guter Redner und fesselte die Zuhörer. Er mahnte seine Mönche mit offenen Ohren zu hören, das Gehörte einsinken zu lassen und es wirklich zu begreifen; dann anzuwenden im täglichen Leben und es zu verinnerlichen. „SAVAKA“ wurden sie genannt, HÖRER.
3.A) DIE HÖR-MEDITATION
Um gut zu hören, muss man Ruhe haben und zu sich selbst kommen.
„PURES HÖREN“ hilft bei allem Lärm einen ruhigen Kopf zu behalten.
Dabei geht es nicht darum, das Gehörte zu verstehen und darüber nachzudenken, sondern nur um das Geräusch, den Ton, den Schall zu vernehmen. Dieser kann laut oder leise sein, fern oder nah. Wer so hört, kann in Ruhe bei sich bleiben, auch wenn das Drumherum laut ist. Geräusche, Worte, Sätze, werden nicht interpretiert! Das Gehirn setzt also das Gehörte nicht um in Verstehen, Begreifen und Reagieren. Es bleibt nur bei der Funktion HÖREN.
So wird es zu einem „nackten Hören“, bei dem sich das Gehirn ausruht.
Diese Methode kann man dort gut einsetzen, wo viel gesprochen wird, wo man aber dringend Ruhe im Kopf braucht. Die Denkarbeit wird bewusst ausgeschaltet, der Hörsinn bleibt in Funktion als genetisch eingebauter Schutz vor Gefahren.
PRAXIS „PURES HÖREN“ – ( 3 – 30 Minuten)
Egal ob du sitzt, liegst oder stehst – verhalte dich still in dieser Position und öffne deine Ohren. Was an dein Ohr heran kommt, sind nur Schallwellen. Sortiere sie nach den Kriterien „laut oder leise, fern oder nah.“ Die gedanklichen Reaktionen auf Töne, Laute, Sprache versuche zu stoppen oder von vornherein auszuschalten. Das ist nicht einfach, weil unser Gehirn gewohnt ist, jedes Geräusch sofort zu analysieren und zu kommentieren. Zwischendurch kann natürlich auch Stille auftreten, die du wie die anderen Worte innerlich als „Stille“ benennen kannst.
Du bist zur gleichen Zeit nach außen ganz offen aber nach innen geschützt. Vielleicht magst du gar nichts sagen und hast die Empfindung, dass die Schallwellen einfach durch dich hindurch strömen? – Lass es geschehen.
Dein Gesicht gibt nach – die Stirn wird glatt und weit, die Augen ruhen, Wangen und Mund sinken herab. – Lass es geschehen. Nichts als „hören –hören“ – „hören – hören“.
3.B) KÖRPER – ÜBUNG „Der Regenbogen“
In großer Schrittstellung, mit rechtem Fuß nach vorne, aufrecht stehen. Rechten Handrücken hinten auf das Kreuz legen und ruhig langsam ein- und ausatmen. Den linken Arm locker baumeln lassen.
Führe den linken Arm von unten dicht am Körper vorbei nach vorne und oben – und weiter nach hinten und unten. Schaue deiner Hand nach, die imaginäre Regenbogen- Farben im großen Halbkreis an den Himmel malt. Übe mit ruhig langer Ein- und Ausatmung. 6x
Stelle beide Füße nebeneinander.
Schrittstellung wechseln; linken Fuß nach vorne, linken Handrücken auf das Kreuz legen. Einatmend geht der rechte Arm in Schrittrichtung nach vorne, im Halbkreis nach oben – ausatmend von oben nach hinten unten. Einen großen wunderschönen, stark farbigen Regenbogen malen. 6x
Zum Abschluss
Beide Beine nebeneinander stellen – beide Arme seitwärts nach oben über den Kopf führen – Handflächen nach hinten – und in großer Geste sich tief vor der wunderbaren Natur verneigen. Aufrichtend wieder beide Arme seitwärts hinauf führen und in den offenen Händen der herrlichen Natur ein imaginäres Geschenk in Dankbarkeit anbieten – verneigen. Ein drittes Mal wiederholen.
Die großzügige Geste gibt der Brust, dem Atem und dem Herzen viel Raum. Zu allen Zeiten hat der Regenbogen bei den Menschen Bewunderung und Freude ausgelöst.
3.C) BUDDHA –LEHRE
„Zwei Arten der Sprache“ heißt ein Buch von Buddhadasa, einem großen Lehrer.
Er unterscheidet die Umgangssprache von der Dhamma-Sprache.
Die Umgangssprache ist weltlich und bezieht sich auf das „normale“ materielle Leben.
Die Dhamma-Sprache ist spirituell und bezieht sich auf die Lehre, die damit verbundenen Erfahrungen und Übungen.
In der Umgangssprache ist BUDDHA eine asiatische Figur, ein Religionsstifter, der historische Siddhartha Gotama.
Die Dhamma-Sprache bezieht sich auf die Wahrheit, die von Buddha erkannt und gelehrt wurde. Diese Wahrheit ist im Inneren des Menschen als innere Buddha-Natur angelegt. Sie zu finden und nach ihr zu leben, ist spirituelle Arbeit und Entwicklung.
In der Vermischung der zwei Sprachen kommt es leicht zu Verwirrung.
Wenn wir uns vor dem Buddha verneigen, bedeutet es keine Verehrung dieser Figur, sondern das Anerkennen unseres eigenen Erleuchtungs-Potenzials, das ERWACHEN an sich.
RECHTE REDE
Der Buddha erwähnt die rechte Rede in vielen Suttas. Verletzungen, Unterdrückungen, Beleidigungen geschehen fast ausschließlich durch Worte. Worte haben Energie; sie können Gutes, Heilsames hervorbringen oder Böses, Unheilsames. Sprachliche, psychische Gewalt verursacht lang anhaltende Schäden.
„Gewaltfreie Kommunikation“ ist ein System, mit Auseinandersetzungen und Streit konstruktiver und friedfertiger umgehen zu lernen. In der buddhistischen Lehre hört es sich ähnlich an. Wie wird die rechte Rede definiert?
III RECHTE REDE = samma vaca
Vier Punkte werden aufgeführt:
Vermeidung von Lüge – Zwischenträgerei – Roher Rede – Törichter Rede.
Als Schutz für die anderen und als Selbstschutz soll man die Rede in angemessener Art üben.
Die Wahrheit wohlwollend sagen – nicht über andere schlecht reden oder Gerüchte verbreiten – grobe, herabwürdigende Worte vermeiden – mit unnützem Geschwätz nicht die Zeit vergeuden und die Ignoranz stärken.
Positiv ausgedrückt: Wahr und wohlwollend sprechen – über nicht Anwesende nicht sprechen – auch mit schwierigen Menschen freundlich reden – sinnvolle Gespräche führen.
Autorisierte: bitte Beispiele aus dem eigenen Leben finden?
Dhammapada Vers 100
Mehr wert als tausend Worte ohne rechten Sinn
Ist ein sinnvoller Spruch, der zum Frieden führt.
Sutta: A IV 3 Lehrrede: „Ohne zu prüfen“ (gekürzt)
Mit vier Eigenschaften untergräbt der unverständige Tor seinen Charakter, ist tadelnswert und schafft sich große Schuld:
Ohne verstanden und geprüft zu haben, lobt er den, dem Tadel gebührt, tadelt er den, dem Lob gebührt. Ohne verstanden und geprüft zu haben, billigt er, was man missbilligen sollte, ohne verstanden und geprüft zu haben, missbilligt er, was man billigen sollte.
Dann folgt die positive Version, welche ein weiser Mensch einhält, der versteht und prüft.
Wer Tadelnswertes lobt und Lobenswertes tadelt,
der sammelt mit dem Munde Unheil;
kraft dieses Unheils findet er kein Glück.
III D METTA mit WORTEN inneres Glück ausbreiten
Hier nehme ich Sätze von Jack Kornfield, die mich gerade in dieser Krisenzeit ansprechen:
Möge ich von Herzensgüte erfüllt sein – Möge ich inneren und äußeren Gefahren trotzen –
Möge ich körperlich und geistig gesund sein. – Möge ich unbeschwert und glücklich sein.
Wiederhole diese Worte so oft, bis du sie spürst!
Dann sprich jeweils einen Satz für einen Menschen aus, den du mit Namen nennst.
weiten sich die Wellen der Zuwendung und Liebe zu immer größeren Kreisen bis sie alles Lebende umfassen. Mit diesen Worten sendest Du Herzensgüte, Kraft, Gesundheit und Glück in die ganze Welt.
Mögen alle Wesen diese Kräfte erfahren und darin geborgen sein!
Da ich keine Kurse im Raum halten kann, nehme ich gerne Dana auf folgender Bank an: Ursula Lyon /IBAN: AT 16 1200 0009 7900 6723 / BIC:BKAUATWW