II. ZWEITER SCHRITT AUF DEM EDLEN ACHTFACHEN PFAD: RECHTE GESINNUNG (samma sankappa) 10. 08. – 16.08.

2.A Ruhe-Meditation / Atem zählen

Die Berührung der Füße, Beine und des Gesäßes auf der Unterlage fühlen.

Die Hände im Schoß und die Augen geschlossen, sich an genehm aufrichten und die Aufrichtung geistig über den Scheitel hinaus zum Himmel erweitern.

Ruhig ein- und ausatmen, den Atem achtsam beim Kommen und Gehen zulassen.

Dann die Atemzüge zählen von 1 – 10.

Gedanklich oder leise mitzählen, entweder „eins“ beim Ein- und Ausatmen oder Einatmen innerlich „eins“ sagen – ausatmen innerlich „eins“ sagen. Zwei“ beim Ein- und „zwei“ beim Ausatmen.

Wenn der Geist sich zerstreut – ihn wieder sammeln und zum Atem hinführen. Bei 1 wieder anfangen und bis 10 zählen. Zu erfahren, wie viele Atemzüge ich wirklich achtsam in Folge mache, kann recht interessant sein. „Wann schweifen meine Gedanken ab?“

Der Atem soll im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit bleiben – nicht die Zahl!

2.B) KÖRPER-ÜBUNG / YOGA  „Der Dreifach –Atem“ 

Aufrecht stehen und ruhig langsam atmen.

Mit der Einatmung die Arme seitwärts bis über den Kopf heben – Mit der Ausatmung die Arme seitwärts senken.

Mit ruhig langer Einatmung die Arme seitwärts nur bis zur waagerechten Höhe heben – Mit der Ausatmung die Arme seitwärts senken.

Ruhig lang einatmend die Arme dreiviertel hoch heben- zu einem Trichter formen- Ausatmend die Arme seitwärts langsam senken.

Ruhig lang einatmend die Arme bis über den Kopf heben, Fingerspitzen berühren sich-Ausatmend die Arme seitwärts langsam senken.

Hauptübung

Mit ruhiger langer Einatmung die Arme auf waagerechte Höhe heben – Handflächenzeigen nach unten – verharren –

Mit ausgebreiteten Armen bezeichne ich den Platz auf der Erde, den ich für mein Leben brauche, auf den ich Anspruch habe.

Mit der Ausatmung die Arme langsam senken

Mit ruhiger langer Einatmung die Arme seitwärts dreiviertel hoch heben und wie einen Trichter ausbreiten – verharren-

Ich forme einen Himmelstrichter und nehme alle guten Kräfte des Universums auf, 

ich lasse sie in mich hinein fließen.

Mit der Ausatmung die Arme senken.

Mit ruhiger langer Einatmung beide Arme seitlich bis über den Kopf heben, wo sich die Fingerspitzen berühren- verharren-

Ich forme einen Schutzkreis für mein innerstes göttliches Sein, meine Buddha-Natur.

Mit der Ausatmung beide Arme ruhig senken.

Durch Wiederholungen stärkt sich das Selbstbewusstsein.

2.C  Buddha-Lehre – Rechte GESINNUNG = samma sankappa

Fragen:

Meine grundsätzliche Einstellung: zu mir? Zu anderen? Zum Leben insgesamt?

Woraus besteht die Einstellung? – Absichten? Geistes-Verfassung? Gefühlen?

Wie äußert sich eine Gesinnung?

Was ist eine rechte Gesinnung und eine unrechte, verkehrte?

Im ersten Schritt: Rechte Erkenntnis bezieht sich auf die „4 edlen Wahrheiten“. Die Ursachen des „Leidens“, der immanenten Unzufriedenheit mit dem Leben, werden erkannt und die Befreiungsmöglichkeiten erwogen.  Wie ist der Weg zum GLÜCK? (sukha)

GIER – HASS – ICHSUCHT = lobha – dosa – moha = Glück-Verderber!

GROSSZÜGIGKEIT – WOHLWOLLEN – EINSICHT  = alobha-adosa-amoha = GLück-Förderer! 

Wofür entscheide ich mich? Wie kann ich eine rechte Gesinnung aufbauen und festigen?

Rechte Gesinnung ist der grundlegende Baustein für ein glückliches Leben! Stimme ich zu?

Nach der Lehre ist rechte Gesinnung:

Eine freundliche, liebevolle Gesinnung  ist eine rechte,  eine heilsame Gesinnung.

Eine abweisende, hasserfüllte Gesinnung ist eine verkehrte, eine unheilsame Gesinnung.

Weltliche Gesinnung entspringt den Gefühlen: angenehm und unangenehm   

Es sind die natürlichen, impulsiven Reaktionen auf ALLES, was an uns herankommt.  Jeder Sinnesreiz löst sofort eine Reaktion aus. Und wir glauben, dass wir die Dinge real und wahr sehen und richtig mit ihnen umgehen.

Spirituelle Gesinnung entspringt geistigem Betrachten.

Es geht darum, ob die Reaktion heilsam oder unheilsam ist.

Alles was dem Heilsamen entspricht, führt zum Heil – dem inneren Glück!

Alles was dem Unheilsamen entspricht, führt zu Unheil, Leid – dem inneren Unglück.

Rechte Gesinnung zeigt sich in zwei Kräften:

In wohlwollender, freundlicher Einstellung einerseits- (Heilsames fördern)

In entsagender, verzichtender Einstellung andererseits- (Unheilsames verhindern)

Heilsam (kusala) ist alles, was keinen Schaden, kein Leid verursacht sondern Wohlbefinden.

Unheilsam (akusala) ist alles, was Schmerz, Leid und Schaden hervorbringt.

Die Praxis?

Jede Entscheidung, die ich treffe, untersuchen, ob sie ein heilsames Ziel hat und ob die Mittel zur Durchführung auch heilsam sind? 

Bei heilsamen Entscheidungen mache ich mir die positiven Auswirkungen klar: 

Mein Ziel ist gut und mein Tun ist gut – ob es angenehm oder unangenehm ist; unwichtig!

Bei unheilsamen möglichen Entscheidungen die negativen Auswirkungen betrachten und von dem Ziel zurücktreten, dem Tun entsagen – ob unangenehm oder angenehm!  

Heilsam und Unheilsam fordert uns auf, klar Stellung zu nehmen. Es bedeutet eine ethische Einstellung, äußerlich und innerlich zu festigen und die Geistesrichtung einzuhalten.

Rechte Gesinnung besteht aus  Weisheit und Mitgefühl, aus Kopf und Herz.

Sie ist eine positive Geisteshaltung und geistige Ausrichtung, die im Karma ihre praktische  Wirkung zeigt.

KARMA nennt der Buddha die Absicht, das Wollen, das ständig beim Denken, Sprechen und Handeln abläuft. Es geht um die Wirkung, die sich momentan zeigt aber auch sehr nachhaltig unser Leben prägt.  (Im Buch „Licht auf deinem Weg“ Seite 95 -97)

Die KARMA SÄTZE:

Ich bin die Eigentümerin meines Karma = selbstverantwortlich für mein Leben.

Ich bin die Erbin meines Karma =  erlebe jetzt Auswirkungen früherer Entscheidungen.  

Ich bin mit meinem Karma eng verbunden = selbst geschaffen und veränderbar.

Ich werde durch mein Karma gestützt = Wiederholungen bauen auf oder ab.

Was ich jetzt denke, tue, entscheide = das wird mein künftiges Karma sein. 

Autorisierte: Wie erkläre ich, was Karma ist und nicht ist? (Schicksal oder Zufall?) 

          Wie kann eine verkehrte Gesinnung aussehen? (miccha sankappa)

EINSICHTS-MEDITATION

Atem- Achtsamkeit mit Einsicht:

In Ruhe sitzen und atmen.  Die Achtsamkeit auf das Ein- und Aus- lenken. Wo kann ich das Gefühl des Atmens lokalisieren? Vielleicht am Naseneingang oder im Rachen?  Vielleicht empfinde ich das Heben und Sinken in Bauch und Brust deutlicher?

Dabei-bleiben mit Konzentration – aber nicht angespannt!

Ablenkungen bemerken und notieren „Ablenkung“ – 

danach zurück zur Atembetrachtung.

Bei längerem Sitzen sich den Gedanken vornehmen, der ablenkt. Betrachten, ob er heilsam oder unheilsam ist? –tut er gut? – oder beunruhigt er mich? – verspannt er mich?

Benennen: „erfreulich „ oder „unerfreulich“. Nicht ändern wollen – einfach so lassen!

Zum Atem-Betrachten zurück kehren.

2 D  METTA „Mein reines Herz“

Sitze in bewusster  Stille, atme ruhig ein und aus.

Schau in dein Herz und sieh, ob es kraftvoll und froh ist oder ob es sich bedrückt, unruhig und unrein anfühlt? – Ist mehr Heilsames in deinem Herzen oder mehr Unheilsames?

In deiner Vorstellung sendest Du mit der Einatmung Ruhe, Sicherheit und Freude in dein Herz hinein. –

Mit der Ausatmung bringst du alles Belastende nach außen, entsorgst es wie Abfall. –

Reinheit, Vertrauen und Schönheit atmest du in dein Herz hinein –

Ärger, Neid und Widerwillen atmest du heraus –

Bleibe eine Weile bei deiner Herz-Reinigung!

Dann denke an einen Menschen, der dir nahe steht  –

Und atme die Kraft der Reinheit und Schönheit in sein Herz hinein- 

Führe alles Bedrückende und Verderbende mit der Ausatmung hinaus.  

Stelle dir andere Menschen vor und atme heilsame Energien in ihre Herzen – und bringe das Unheilsame mit deinem Atem hinaus.

Vergiss deine Eltern nicht (auch wenn sie gestorben sind) und mache ihnen das Geschenk der Herzensreinheit.

Dann öffne dein Herz weit und lass heilsame Kräfte zu allen Wesen fließen.

Am Ende komme zu dir zurück mit der Gewissheit, dass diese heilsamen Kräfte in dir sind und dass sie sich mit dem Verschenken noch vermehren.

Mögen sich alle Wesen an ihrem reinen Herzen erfreuen!


Da ich keine Kurse im Raum halten kann, nehme ich gerne Dana auf folgender Bank an: Ursula Lyon /IBAN: AT 16  1200 0009 7900 6723 / BIC:BKAUATWW

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