Fünf geistigen Kräften

Liebe Freundinnen und Freunde auf dem Weg!

Diesmal geht es um die „Fünf Schulungskräfte“, die vom Buddha vor den “Fünf geistigen Kräften“ genannt werden. Das Trainieren spielt sich auf drei Ebenen ab; es betrifft das Verhalten im materiellen Leben, die Gefühls-Einstellung und die geistige Ausrichtung.  Erst wenn man einigermaßen in den  Schulungs-Kräften  gefestigt ist, kann man ernsthaft meditieren und sich der Achtsamkeit auf allen Gebieten widmen.

Ich habe sie hier ausschnittweise aus den Sutten des Buddha angeführt. 

Angereihte Sammlung V 1-12

A V 1: „Fünf Schulungskräfte gibt es, ihr Menschen. Welche fünf?

Die Kraft des Vertrauens, die Kraft des Schamgefühls, die Kraft der sittlichen Scheu, die Kraft des Willens, die Kraft der Weisheit.                                                                                   

A V 6: „Solange, ihr Menschen, hinsichtlich des Heilsamen Vertrauen besteht, solange hat das Unheilsame noch keine Macht. Erst wenn, ihr Menschen, das Vertrauen geschwunden  und man von Vertrauenslosigkeit umgarnt ist, dann erst hat das Unheilsame Macht.

Solange, ihr Menschen, hinsichtlich des Heilsamen die Kraft des Schamgefühls, (die Kraft der sittlichen Scheu, die Kraft des Willens und die Kraft der Weisheit) besteht, solange hat das Unheilsame keine Macht. Erst dann, wenn Schamgefühl (sittliche Scheu, Willenskraft, Weisheit), geschwunden und man von Schamlosigkeit umgarnt ist, (- von Skrupellosigkeit, – von Trägheit, – von Unverständnis umgarnt ist), dann erst hat das Unheilsame Macht.“————————–

Was hältst Du von der Schulung dieser Fähigkeiten?

Wofür sind sie wichtig? G

eben sie Dir einen Sinn?

Zuerst einmal: Was heißt hier SCHULEN?

Wenn man etwas lernen und üben will, muss man es kennenlernen. Somit steht die Weisheit als Grundmauer am Anfang unseres Schulungs-Gebäudes und zuletzt als Dach.  D.h. Wofür nehme ich diese Arbeit auf mich? Was bringt es mir? Vom Muskeltraining wissen wir, dass es uns Widerstandskraft verleiht, Wendigkeit und Wohlgefühl. Ähnlich ist es bei diesem Training. Zusätzlich bezieht es auch die Menschen um mich herum und meine spirituelle Ausrichtung mit ein.

1. VERTRAUEN

Wie steht es bei mir mit dem Vertrauen?

Vertraue ich mir selbst?

Meinen Fähigkeiten?

Meinem guten Willen?

Meinem göttlichen Kern?

Dem Buddha und seiner Lehre?

Wie wende ich das Vertrauen in meinem Leben an?

Nach der buddhistischen Lehre soll man weder fanatisch glauben noch blauäugig, ungeprüft allem und allen vertrauen. Unser Vertrauen ist nicht immer stark und vollkommen. Trotzdem heißt es, sich zu bemühen, es aufzurichten und zu üben.

Wie kann ich es heilsam im täglichen Leben üben? – Indem ich nicht sofort „verurteile“?

Wie übe ich es für meinen Selbstwert? – Indem ich meines inneren Strebens nach dem Guten bewusst werde?

 Ich kann dem Bemühen voll vertrauen.

Wie übe ich es für meinen spirituellen Weg? – Indem ich mich mit der Lehre befasse und einen Lehrer, eine Lehrerin, für mich suche?

2. SCHAMGEFÜHL

Es ist ein innerliches Wissen von dem Unrecht, das ich getan habe in Handlungen, Worten oder in Gedanken. Es führt zu echter Reue und möglicher Veränderung. Scham und Reue leiten das Verzeihen sich selbst und anderen gegenüber ein. Selbstvergebung und Neuanfang treten „ewigem Schuldgefühl“ deutlich entgegen.

Wie gehe ich damit täglich um? Z.B. – nicht schlecht über andere Menschen reden?

Wie übe ich es für meinen Selbstwert? – Indem ich die Reue positiv begrüße.

Wie bewirke ich Gutes für meinen spirituellen Weg? – Indem ich vor den Erleuchteten im Geiste ein Versprechen zur Änderung gebe.

3. SITTLICHE SCHEU

Wir beachten die fünf Silas, welche zeitlose, umfassende ethische Regeln für jeden in der Welt darstellen.  Besonders achten wir auf die triebhaften Anfänge unheilsamen Tuns und Sprechens und machen uns die unangenehmen Folgen für uns selbst und andere bewusst.

Wie gehe ich damit täglich um? – Indem ich mir EINE  Sila-Regel täglich vornehme.

Wie übe ich meinen Selbstwert? – Indem ich Mitgefühl für mich und andere aufbringe.

Wie hilft es meinem spirituellen Weg? – Indem ich alles Gute und Edle in fürsorglicher Wachsamkeit bewahre.

4. WILLENSKRAFT

Sie schützt uns im Widerstand gegen unheilsame, herab ziehende Triebe. Es ist das Bemühen, den unendlich vielen wertlosen Verlockungen der heutigen Vergnügungsindustrie zu entsagen. Zugleich fördert das Bemühen alle heilsamen Kräfte.

Wie gehe ich damit täglich um? –  mich fragen, ob ich das Angebot wirklich brauche?

Wie übe ich meinen Selbstwert? – dem Unheilsamen Widerstand zu leisten und das Heilsame aufzubauen, gibt mir innere Stabilität.

Wie hilft es meinem spirituellen Weg? – Auch kleine Schritt bringen mich zur Freiheit.

5. WEISHEIT

Verstehen, kennen lernen, prüfen, üben, anwenden. Wir sind uns des edlen Zieles der Leidbefreiung bewusst, für uns selbst – und für andere. Wir kennen die heilsamen Mittel, die uns der Buddha in allen Lehrreden aufzeigt, die uns zum Ziel führen.  Wir wissen, dass in uns die Möglichkeit zur Befreiung angelegt ist.

Wie gehe ich damit täglich um? – Ich setze meine heilsamen Fähigkeiten bei allen Gelegenheiten ein, für mich selbst und für andere.

Wie übe ich meinen Selbstwert? – Indem ich jede gute Erfahrung anerkenne und mich daran freue.

Wie hilft das meinem spirituellen Weg? – Indem ich das Entstehen und Vergehen von Allem erfasse und mir das Loslassen dadurch leichter fällt.

Ich hoffe, dass die Fragen Dich zu eigenen Antworten anregen. Nimm meine unzulänglichen Antworten nicht zu ernst! Es gibt viele heilsame Möglichkeiten!!!

Mit herbst- z-lichen Wünschen für sonnige und regnerische Tage

Deine alte Ursula

 

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