Vertrauen

WEGBEGLEITER JUNI 05 – VERTRAUEN

Die Frage lautet:

„Brauchen wir Vertrauen in und für unser Leben?“

Welche Kriterien verbinden wir mit Vertrauen?

Sich auf jemanden oder auf etwas verlassen können. Fest glauben und sicher sein.

Etwas bestimmt erwarten, auf etwas hoffen:

– auf mein Glück – auf Gott – auf Ehrlichkeit – Verlässlichkeit?

Sich anvertrauen.

Wem kann ich mich anvertrauen?

Einfester Glaube, dass sich jemand in bestimmter Weise verhält.

Einem Arzt vertrauen, der Behandlung vertrauen.

VERTRAUENSBEWEIS

Einen Beweis der Vertrauenswürdigkeit erhalten oder geben.

VERTRAUENSVORSCHUSS

Ohne einen Beweis der Vertrauenswürdigkeit

VERTRAUENSFÄHIGKEIT

Ist Vertrauen für das Miteinander und für das eigene Innen-Leben notwendig?

Kenne ich die Kraft des Vertrauens? Bin ich mir unsicher?

VERTRAUENSBRUCH

Enttäuschungen, Verletzungen, Trauer, Angst, Unsicherheit, Gleichgültigkeit.

VERTRAUENSSELIGKEIT

Zu schnell Vertrauen entgegen bringen, kritiklos, naiv, unwissend.

Kann als zudringlich, aufdringlich empfunden werden. Blind glauben.

ZUVERSICHT: Mit guter Erfahrung etwas erwarten, überlegt, bewusst.

SPIRITUELLES VERTRAUEN

Grenzenlos, unbedingt, unerschütterlich.

Sich auf etwas sicher verlassen können.

Vertrauen auf Treue, auf Wahrheit, auf Echtheit.

„WER SICH NICHT TREU IST, DEM WIRD MAN NICHT TRAUEN“ Laotse

Wem kann ich vertrauen?

Wem sollte ich vertrauen?

Wem muss ich vertrauen?

Warum – zu welchem Zweck?

Was erwarte ich mir?

´

Wie gehe ich mit Vertrauen um? Welche Kriterien brauche ich?

Wodurch lehne ich Vertrauen ab? Gerechtfertigtes Misstrauen?

Wo fällt es mir leicht? Wo schwer? Wo lehne ich es ab?

VERTRAUEN ERZEUGEN? ÜBEN? AUFBAUEN? – WIE?

FEINDE DES VERTRAUENS:

Schlechte Erfahrung als Beweis gegen Vertrauen; Enttäuschung.

Unsicherheit, Angst vor möglichen Gefahren, vor Fehleinschätzungen.

Skeptischer Zweifel und Perfektionismus; Glaube an 100 % ige Richtigkeit.

UNTERSTÜTZER DES VERTRAUENS:

Vertrauen stützt sich auf Erfahrung

Alles Gute, was ich gemacht habe; alles Schwierige, was ich überwunden habe;
alles Hilfreiche, das mir andere geboten haben.

Vertrauen stützt sich auf Intuition: die Werte spürt, anerkennt.

Vertrauen stützt sich auf das, was echt und heilsam ist.

VERTRAUEN ZU BUDDHA; ZUR LEHRE; ZUR NACHFOLGE

Durch Einsicht als Beweise für die Richtigkeit, Ehrlichkeit, Echtheit, Hilfe,
Machbarkeit.

Vertrauen in die Daseinsfaktoren: Veränderung, Unvollkommenheit,
Substanzlosigkeit, Karma

UNTERSCHEIDEN: a) WELTLICHES VERTRAUEN b) ÜBERWELTLICHES

d.h. a) auf der weltlichen, relativen Lebensebene (zu Partnern, Mitmenschen,
Dingen) kann es kein absolutes Vertrauen geben, da alle Dinge und alle Menschen
der Veränderung und Unvollkommenheit unterliegen. Fehler und Schwächen müssen
grundsätzlich mit einbezogen werden (Daseinsfaktoren!).

d.h. b) auf der überweltlichen, absoluten Ebene kann sich das Vertrauen durch
die Einsicht und Erprobung der Buddha-Lehre so festigen, dass eine sichere
Vertrauensgrundlage geschaffen wird, die

bei weiterer Praxis der Lehre in unerschütterliches Vertrauen mündet und zum
Stromeintritt führt.

VERTRAUEN IN DAS ECHTE; WAHRE; KERNHAFTE;

Das sich nicht ändert, echt bleibt; keine Bedingungen stellt, keinen Erfolg
erwartet.

AUFBAU DURCH MEDITATION; HEILSAMES TUN „5 Sila“; EINSICHT IN DIE LEHRE:

WAS SAGT DER BUDDHA: A.V. 14

“ Was aber ist die Kraft des Vertrauens?

Da besitzt der edle „Mensch“ Vertrauen; er glaubt an die Erleuchtung des
Vollendeten, so:

„Dieser Erhabene ist ein heiliger, vollkommen Erleuchteter, der im Wissen und
Wandel bewährte, der Gesegnete,, der Kenner der Welt, der unübertreffliche
Lenker führungsbedürftiger Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der
Erleuchtete, der Erhabene.“

Das, ihr Mönche, nennt man die Kraft des Vertrauens. — “

SELBSTVERTRAUEN

Da in uns die „Buddha-Natur“ als intuitives Wissen und als Sehnsucht zur
Wahrheit, zur Erlösung vom Leid, angelegt ist, kann sich unser Vertrauen auf
diesen immanenten göttlichen Kern stützen. Als Mensch geboren zu sein, heißt
zugleich mit dieser innersten Instanz, „der wahren Natur des Geistes“

ausgerüstet zu sein. Es ist unser verhülltes Potential, das wir entdecken und
entfalten können und müssen, um zur geistigen Reinheit und Erlösung zu gelangen.

URVERTRAUEN

Kann nur aus dem tiefen Verstehen von DUKKA; ANICCA; ANATTA (Unvollkommenheit,
Vergänglichkeit, Substanzlosigkeit) entstehen.

Alle Ängste kommen aus der Unwissenheit, dem Nicht Verstehen und Nicht
Akzeptieren dieser Daseinsgesetze.

DAHER:

Muss Vertrauen mit Wissen zusammen gehen und von Achtsamkeit gestützt werden.

Konstruktiver Zweifel wird als Prüfung der Vertrauenswürdigkeit empfohlen. (Kein
skeptischer Z.)

Vor einer Entscheidung: „Ist mein Ziel heilsam?“ (schadet es niemandem)

„Sind die nötigen Mittel dafür heilsam?“

„Woher kann ich Hilfe bekommen?“

„Wann beginne ich das Heilsame zu tun?“

AUFGABE:

Bei allem Entscheiden und Tun Vertrauen in das Sichtbare, Sichere und Heilsame
setzen.

Die Fehlerhaftigkeit, Ungewissheit und das Unheilsame daran möglichst erkennen
oder die Unvollkommenheiten grundsätzlich einbeziehen.

Bei 50 % zu 50 % ? Was mache ich? Soll ich auf die Fehler bauen oder auf das
Heilsame setzen?

Risiko ist so oder so nie ausgeschlossen. Warum nicht auf ’s Heilsame setzen???

Mit lieben Wünschen für den Sommer grüßt Euch Eure Ursula

Buch von U. Lyon“ Rituale für das ganze Leben“ Theseus Verlag

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