Wissen und Metta

Liebe Leute,

zu dem Vertrauen, was wir uns vorher im Wegbegleiter angesehen haben, gehört
nach der buddhistischen Lehre das Wissen. Blinder Glaube kann leicht in die Irre
führen und hilft weder im täglichen Leben noch auf dem spirituellen
Entwicklungsweg. Man soll sich ein Bild von dem machen, worauf man vertrauen
will und prüfen, ob es als Grundlage für ein heilsames Leben geeignet ist.

Beim Wissen geht es in erster Linie darum zu erkennen, was das eigene innere
Glück eigentlich ist. Jeder Mensch strebt nach Glück; aber wie soll das
aussehen?

Wenn die Frage lautet: Was willst Du nicht? Was stört Dich? Was macht Dich
traurig, ärgerlich? Wovor hast Du Angst?

Das lässt sich gewöhnlich leichter beantworten; das erlebt man ja auch täglich!

Wir wollen nicht leiden an Schmerzen, an Verlust, Ängsten, an eigenen Schwächen
und Versagen und an den Schwierigkeiten im Umgang mit anderen, an unseren
Beziehungen.

ICH WILL GLÜCKLICH SEIN! Das ist legitim – aber es verlangt ein Umdenken von
uns.

Bei dem, was ich mache, will ich mich wohlfühlen. Wie ich lebe, das soll mir ein
gutes Gefühl geben. Beziehungen zu anderen und zu einem Partner, Partnerin,
sollen etwas Aufbauendes haben. An meiner Entwicklung will ich mich freuen
können. Und Vieles andere, was als Glück gesehen wird.

Die buddhistische Lehre gibt Antwort auf die Frage nach dem Glücklichsein.

Nicht mehr als vier Empfehlungen soll man sich zu Herzen nehmen.

Möge ich frei sein von Feindseligkeit.

Das ist eine tägliche, bzw. stündliche Übung. Ständig muss man auf seine
Gedanken aufpassen. Zu schnell reagiert man innerlich mit Ablehnung, Empörung,
Missbilligung; oft schon bei kleinen Störungen.

Also: „Heute achte ich ganz bewusst auf meine Gedanken und lasse feinselige und

Verurteilende Gedanken sofort los!“

Möge ich frei sein von Verletzungen.

Verletze ich manchmal andere Lebewesen handgreiflich?

Verletze ich manchmal andere Menschen mit Worten?

Will ich das wirklich? -Oder bin ich nicht achtsam genug, es zu vermeiden?

Lasse ich mich verletzen? Wie kann ich es verhindern?

Also: Ausweichen oder nicht annehmen, sich abgrenzen; oder darüber sprechen,

klarstellen.

Möge ich frei sein von körperlichen und geistigen Schwierigkeiten.

Kranksein können wir nicht verhindern, Ärger und Ängste deswegen schon.

Sie machen alles nur noch schwieriger.

Was sind meine geistigen Schwierigkeiten? Wie gehe ich mit ihnen um?

Also: Zuerst die Tatsachen anerkennen; in Ruhe Möglichkeiten der Besserung

überlegen.

Möge ich fähig sein, mein inneres Glück zu behüten.

Weiß ich überhaupt, was mein inneres Glück ist; was es sein könnte?

Wie kann ich dieses innere Glücklichsein schützen? – und wovor?

Also: Prüfen was mich schon einmal glücklich gemacht hat, und was mir jetzt noch
ein

gutes Gefühl verleiht.Alles Heilsame führt hin zum Glück. Vor dem Unheilsamen

müssen wir uns hüten, da es unser inneres Glück gefährdet.

Aham avero homi – Abyapajjho homi – Anigho homi – Sukhi attanam pariharami

Für diesen Spätsommer wünsche ich Euch von Herzen viele Tage des Glücklichseins.

Herzlich Eure Ursula

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