Kleines Glück

Um das große Glück zu erfahren, gehe zum Buddha. – – –

Begnügen wir uns erst einmal mit dem kleinen Glück…

Was macht mich glücklich? Zähle die vielen kleinen und großen Dinge auf, an
denen Du Dich freust, die in Dir ein Gefühl von Glück hervorrufen.

Deine Sinne sind Glücksbringer, wenn Du das Erfreuliche auch siehst und
schätzt. Und das geschieht sicher öfter als einmal am Tag. Meistens geht es
als etwas Selbstverständliches an einem vorüber:

Das leckere Essen, eine freundliche Begrüßung, der Gesang einer Amsel, der
umschmeichelnder Duft blühender Linden, das bequeme und warme Bett, der
Anruf vom Partner, von Eltern, Kindern, Freunden – einfach die Stimme eines
vertrauten Menschen – oder sogar ein unerwartetes Geschenk!

Im Grunde ist es leicht, etwas zum Freuen zu finden – nur gleichgültig oder
zu gierig darf man nicht sein!

Immer wenn unser Verlangen, sich großartige Dinge vorstellt, und wenn sie
dann wirklich eintreffen, haben sie das Großartige, Besondere schon
verloren, und wir sind enttäuscht. Wie schade! Wir betrügen uns um unser
eigenes Glück.

Anstatt das zu werten, was wir durch eigenes Bemühen oder von anderen
bekommen, vergleichen wir es mit dem, was es hätte sein können. Und sind
unglücklich.

Sinnenvoller Mensch!

Genieße was Augen, Ohr, Mund und Nase Dir bieten; gerade jetzt in diesem
Augenblick.

Spüre Deinen Körper, der bewegt wird von Deinen atmenden Lungenflügeln;
fliege ein bisschen mit! Macht Dich das ein wenig glücklich?

Willst Du mittleres Glück erfahren? Wie sieht das aus? Vielleicht sind es
Zeiten innerer Ruhe – vielleicht in Meditation – vielleicht, wenn Du Dich
ganz und gar einer Sache widmest und alles andere vergisst – Sind es
Augenblicke der Klarheit?

Auch wenn jeder sein ganz persönliches Glück hegt, mag es doch etwas geben,
was allen ein befreiendes Gefühl verleiht; ich nenne es: „bei mir sein“.

Ja, ganz zufrieden bei sich selbst sein, ohne Vergleich, ohne Urteil!

Eben hörte ich die weit hallende Stimme einer Rabenkrähe im Ahornbaum und
mir fiel ein simples Gedicht dazu ein:

Einsamer Rabe!

Alle Deine Gefährten sind davongezogen,

In großen, schwarzen Schwärmen,

Schwingend am Himmel,

Vielstimmig im Chor ihren Abschied verkündend.

Du allein bist geblieben –

Und rufst – und rufst – und rufst –

Ob Dich wohl jemand hört?

Einsam bist Du nicht allein –

Schwarzer Vogel.

Mit dem Wunsch, dass Ihr jeden Tag Euer kleines Glück erkennt und genießt;

– und das Mittlere nicht vergesst

Grüßt Euch ganz herzlich

Eure alte aber kraftvolle Ursula

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert