Fühle ich mich gut genug?
Oder ist das was ich tue und denke „nie gut genug“?
Wer zeigt mir die Skala? Wer gibt mir das Gütesiegel?
Woran kann ich mich messen?
Diese Fragen werden selten laut gestellt – umso häufiger tauchen sie einfach in
einem auf. Erstaunlich ist es, dass gerade die Erfolgreichen, Tüchtigen von
dieser Frage gequält werden und zweifeln, nie gut genug zu sein. Sie sind gut in
ihrem Job, sogar oft hervorragend, erhalten Anerkennung und höhere Positionen –
und doch drängt eine innere Unzufriedenheit sie, noch besser, noch effizienter
zu sein.
Warum?
Es scheint ein kleines aber wesentliches Element zu fehlen – vielleicht bei der
Arbeit, in der Familie, in der Beziehung, im sozialen Bereich, Gesellschaft oder
rein körperlich ?
Es geht um dieses EINE, das fehlt. – Wozu fehlt es? – Zur Ich-Identifikation?
Zum Glücklichsein? Zum Lebenssinn?
Kaum ist das fehlende Link gefunden und eingesetzt, bröckelt es an anderer
Stelle wieder ab. Ein kleiner Fehltritt – und schon wackelt das ganze Haus.
Liegt es an Fehleinschätzung, an Unachtsamkeit, am mangelnden Einsatz?
So scheint es jedenfalls. Oberflächlich gesehen stimmt es auch. Aber dann müsste
mit der Berichtigung, Verbesserung, Komplettierung das „gut genug“ erreicht
sein. Ja, für kurze Zeit. Aber dann kommt die bohrende Frage wieder, weil eine
neue Schwäche zutage tritt. Und wieder wird alles daran gesetzt, die Schwäche zu
korrigieren. Im vorgerückten Alter sehen wir die Endlosreihe der Fehler und
Unzulänglichkeiten in unserem Leben. Man könnte resignieren! Bitte nicht!
Lieber dem Buddha in seiner umfassenden Weisheit „zuhören“
Unsere Sicht sei getrübt, behauptet er – wir sähen nicht die wahren
Zusammenhänge.
Weiter sagt er: „es gibt im weltlich- materiellen Leben keine konstante
Vollkommenheit“.
Das glauben wir wahrscheinlich nicht. Wir suchen nach einer befriedigenden
Ich-Verwirklichung; suchen Vollkommenheit vielleicht bei einem erleuchteten
Lehrer, einem Guru?
Was ist vollkommen?
Bedeutet es ein objektives „Non plus ultra“? Wer bestätigt es?
Oder ist es ein subjektiver Grad der Zufriedenheit. Wovon hängt der ab?
Gibt es Personen, die sich um „gut genug“ nicht kümmern?
Kleine Kinder, die ihrem Drang nach Entwicklung, nach Wachsen, folgen, denken
sicher nicht darüber nach, wie gut sie sind, streben aber deutlich nach dem Lob
ihrer Eltern.
Menschen mit nicht so hohen Ansprüchen an sich selbst, die sich nicht mit
perfektionistischen Zielen herumplagen, sind eher zufrieden. Ihre Wünsche sind
ja erfüllbar!
Resignierte haben wegen Rückschlägen alle Erwartungen an sich und die Welt
aufgegeben. Sind sie zufrieden? Sicher nicht!
FRAGEN an mich, an Dich:
Brauche ich das „Nie genug“ als Antrieb, um mich für etwas einzusetzen, um
kompetenter, besser zu werden?
Verlange ich von mir hundertprozentige Arbeit?
Hole ich mir meine Befriedigung aus den Erfolgen?
Brauche ich Bestätigung und Anerkennung der Menschen meines Wirkungskreises, um
mich wertvoll zu fühlen?
Verfalle ich in Lethargie, wenn ich keine konkreten Ziele habe?
Beziehe ich meine Energie aus der Wertschätzung anderer für mich?
Was setze ich ein, um bei allen anzukommen, um beliebt zu sein?
Neige ich zu Schuldgefühlen, wenn Fehler und Mängel in meiner Umgebung
auftreten?
Vieles davon beantwortest Du (und Ich) wahrscheinlich mit JA.
Es ist menschlich und verständlich.!
Aber es macht nicht zufrieden, es macht nicht glücklich.
Es verursacht Leid und ruft immer neue Probleme hervor.
Wie gehst Du ganz persönlich damit um?
Hast Du eine Lösung gefunden?
Ich wünsche es Dir von Herzen.
Vielleicht schickst Du mir ein Email mit einer Antwort?
Was der Buddha dazu meint, schreibe ich Dir im nächsten Wegbegleiter.
Es umarmt Dich mit viel Metta Deine alte Ursula
Pingback: Konsumverzicht « mach es anders