Meinen Lebensweg veredeln

Was heißt „veredeln“?

Aus buddhistischer Sicht bedeutet es, sich aus dem gewohnten , triebhaften
Ablauf es Denkens und Tun zu erheben, um gute, heilsame Elemente ins Leben
einzubringen, die nicht der momentanen Bequemlichkeit und Lust dienen, sondern
zu dauerhafter, innerer Befriedigung führen.

Befreiung aus den Verstrickungen von Begehren, Ablehnen und Konditioniertheit
können wir diesen Weg auch nennen; also ein Befreiungsweg von den Ursachen des
Lebens-Leides. Denn diese Triebe rufen unsere Schwierigkeiten hervor, sie sind
verantwortlich für die Hindernisse auf unserem Weg zum Glücklichsein.

Wir suchen alle nach Glück; es kommt aber darauf an, ob wir ein äußeres
Wohlleben als unser Glücksziel ansehen oder eine glückliche innere
Zufriedenheit.

Auf dem buddhistischen Edlen Achtfachen Pfad werden alle Bereiche des Lebens
angesprochen, und Anweisungen gegeben, wie wir uns aus der fixierten Sicht der
Dinge, aus unserem Muster-Verhalten und Tun erlösen können. Denn es ist die
Einseitigkeit unserer konditionierten, zwanghaften

Einstellung, die uns keine Wahlmöglichkeit bietet. Es geht nicht darum, alles
Bisherige über den Haufen zu werfen, sondern in ruhiger Form zu reflektieren und
mit dem buddhistischen Angebot zu vergleichen. „Was hilft mir zu einer
befriedigenden Entwicklung, zu geistiger Unabhängigkeit, zu geistig –
emotionaler Freiheit?“

Manchmal wird gefragt, ob nicht der soziale Aspekt auf dem spirituellen Weg zu
kurz kommt, weil es immer um die eigene Erlösung vom Leid geht. Da ist zu
bedenken, dass niemand einen anderen Menschen vom Leid befreien kann, wenn
dieser es in der Form der Selbstentwicklung nicht will.

Man kann Hilfen als Leitlinien dafür erhalten, aber gehen muss jeder den Weg
selbst.

Auf dem ersten Schritt des Weges steht die RECHTE ERKENNTNIS.

Die nahe liegendsten, ersten Erkenntnisse sind die: Wohin dieser Weg führt , wie
er aufgebaut ist, und was er von uns verlangt. Sind wir damit einverstanden?
Nehme ich die Selbstverantwortung auf mich?

Die zweite Aufgabe liegt darin, Unheilsames und Heilsames unterscheiden zu
lernen. Nicht bei den gewohnten Kriterien „Angenehm – Unangenehm“ stecken zu
bleiben, nach denen sich alle materiell gesinnten Menschen richten, sondern sich
eine neue Einstellung zu sich selbst und zu anderen anzueignen.

Tiefer gehende Erkenntnisse tun sich erst auf, wenn man den Weg auch geht. Nicht
ein einziges Mal durchläuft man diesen Pfad, sondern immer wieder – aber bei
stetigem Üben geht es weiter auf etwas erhöhten Ebenen mit neuen Aspekten, neuen
Anforderungen. So kann man diesen Edlen Achtfachen Pfad als „dynamisches
Entwicklungs-Modell in Form einer aufstrebenden Spirale “ sehen. (Formulierung
von unserem Freund Gerald Schinagl)

DER SOZIALE ASPEKT liegt in der buddhistischen Auslegung von HEILSAM.

Heilsam ist etwas , was mir und anderen keinen Schaden verursacht , sondern mir
wie anderen Freude und Wohlsein bringt. Unheilsam ist etwas, was mich selbst
oder andere schädigt und zu Leid führt.

Wenn wir das beherzigen sind wir auf dem richtigen Weg, der braucht auch nicht
buddhistisch zu heißen – er muss nur heilsam sein!

Die monatliche Aufgabe heißt: Immer wieder nachzuschauen, ob etwas heilsam oder
unheilsam ist, was wir denken, reden und tun wollen. Auch wenn es ein Gemisch
ist von Heilsam und Unheilsam, können wir das wählen, worin mehr Heilsames als
Unheilsames enthalten ist.

HEILSAMES TUN – UNHEILSAMES LASSEN

das rät uns der Buddha für ein edles, sinnvolles Leben.

Möge es Euch wohl ergehen! Eure Ursula

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