Wie geht es weiter?

Liebe Wegefreundinnen und Freunde!

Im März habe ich vom Neubeginn geschrieben – jetzt geht es weiter.

Ganz so leicht, mit der neuen Hüfte, wie ich es mir vorgestellt habe, geht es
nicht. Die Kräfte kommen langsam zurück – oder besser gesagt – sie bauen sich
mit ständigem Üben wieder auf.

Wie meine Lehrerin, die Ehrw. Ayya Khema sagte: „Die ganze buddhistische Praxis
ist Üben – Üben – Üben!“ Sie hatte die Meditation im Sinn, aber die schlaffen
Muskeln brauchen genauso das ständige Training wie der schlaffe Geist.

Mit einer schönen Erfahrung oder einer guten Einsicht ist es nicht getan.

In unserer schnelllebigen Zeit glauben wir nach einem Kurs zu wissen was
Meditation ist und was sie bringt. Zu Hause heißt es dann „eigentlich sollte ich
eine halbe Stunde sitzen“ (in Gedanken „es tut doch so gut“).

Aber wo soll ich die Zeit und die Kraft hernehmen; ich komme so schon kaum über
die Runden! – Liegt es wirklich nur am Zeitmangel?

Um dieser Ausrede die Grundlage zu nehmen, sei nur daran gedacht, wie oft wir
unsinnige Zeitungen lesen, Fernsehfilme – sogar Werbungen anschauen und lange am
PC oder mit Telefongesprächen unsere Zeit vergehen lassen, ohne es zu merken.

Was ist Dir wichtig?

Unsere Körperkosmetik am Morgen lassen wir sicher nicht aus: Zähne putzen ,
Duschen, Kämmen, Herrichten – was vielleicht 30 Minuten dauert.

Was tun wir für unsere Geist-Seelen-Kosmetik?

Für die Gesundheit und konzentrierte Körperübungen hat man vielleicht noch 20
Min. übrig, was man mit Yoga abdeckt.

Was bleibt für Meditation?

Bei allem Körperlichen sieht und spürt man gleich eine Reaktion, während das
Meditieren meistens erst mit regelmäßigem Üben mehr Ruhe, Gelassenheit und
Klarheit zeigt. Das lässt sich nicht oder kaum als Sinneswahrnehmung erfassen.

Selbst Einstein, der große Denker meinte:

„Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg
sofort sieht“. Wir wollen das Resultat fühlbar und schnell haben – oder Du
nicht?

Meistens werden 30 – 45 Min. als Mindestdauer für eine gute Meditation
empfohlen.

Wenige halten das durch.

Victor Dawich, ein Mann aus der Wirtschaft, mit einer 25 jährigen
Meditationspraxis, der umfangreiche Bücher über dieses Thema in den USA mit
Erfolg veröffentlichte, hat eingesehen, dass man den arbeitenden, gestressten
Menschen heute etwas anbieten muss, das sie leichter umsetzen können.

Sein kleines Praxisbuch hat den Titel:

„Die 8-Minuten-Meditation“

Acht Minuten hat man wohl noch für sich selbst übrig?

Morgens? – abends – mittags – nur 1x am Tag! – aber regelmäßig!

So selbstverständlich wie Zähneputzen – oder vergisst Du das auch?

Wenn jetzt der Einwand kommt, dass der Meditationssitz mit den gekreuzten Beinen
zu schwer ist und einen am Meditieren hindert, kann ich nur lachen. Mir fiel der
Schneidersitz immer leicht – aber nach der Hüft OP sitze ich nun brav auf einem
Stuhl und freue mich, dass ich auch so meditieren kann.

FRAGEN

Wie kann ein kurzer Vorsatz lauten, der Dich motiviert, Dich auf das Kissen oder
den vorbereiteten Stuhl zu setzen und 8 Minuten lang bei Dir zu sein?

Was kannst Du Dir einflüstern, um durchzuhalten?

Jeden Tag wieder zur selben Zeit 8 Minuten zu meditieren?

Für wen tu ich das eigentlich?

Was bringt es demjenigen?

Was opfere ich dafür?

Wer profitiert davon?

Lobe ich mich für diese „unwirtschaftliche “ Zeitverschwendung?

Und wenn ich nicht zur Ruhe komme, bin ich dann sauer auf mich?

Der Buddha hält mehr von der unbeholfenen Bemühung als von der Perfektion!!

Sei ein ehrlicher Bemüher – dann bist Du auf dem Heilspfad.

Zum Schluss füge ich den Vers aus dem Dhammapada 328 an:

Der Wachheit gebt Euch freudig hin

Und wachet übers eig’ne Herz.

Zieht Euch heraus aus dem Morast

Wie schlammversunkener Elefant.

Versuchen wir es!

Niemand hat es wirklich leicht!

Vielleicht machen wir es uns leichter, wenn wir uns im Geist als Gemeinschaft
auf dem Weg untertsützen.

Mögen wir und alle Wesen glücklich sein.

Mögen meine heilsamen Wünsche Dein Herz erreichen.

Deine alte
Wegbegleiterin Ursula

Ein Gedanke zu „Wie geht es weiter?

  1. liebe ursula
    ich gebe dir recht –was sind 8 minuten .
    vielleicht ist es bei vielen menschen die angst ganz tief innen ,wenn sie das machen ,wird sich was verändern!!
    ich habe vor 16 jahren mit ein paar minuten angefangen und jetzt ist es eine stunde am tag.
    das kam von selber .es wurde immer länger und heute kann ich mir „ohne“nicht mehr vorstellen.
    aber es hat jahre gedauert ,bis ich regelmäßig meditiert habe .
    tief innen wußte ich –wenn ich das mache ,bleibt einiges nicht so ,wie es ist 🙂
    herzliche grüße von der marion ( am wochenende im buddhahaus münchen bei deinem so hilfreichen ,wunderbaren seminar )

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