Was bedeutet mir die buddhistische Lehre

Was bedeutet mir die buddhistische Lehre?

Ist sie eine interessante Alternative zu anderen Religionen und
Weltanschauungen?

Habe ich Vorträge darüber gehört und zustimmend genickt?

Habe ich Einiges gelesen und fühle mich ziemlich kundig?

Kann ich Einiges davon im Wortlaut wiedergeben?

Einen Text, einen Vers auswendig zu lernen und oft zu wiederholen;

das wird „pariyatti“ genannt und gilt als eine Voraussetzung für ernsthaftes
Bemühen.

Auf die ständige Wiederholung der Buddha-Worte wird großer Wert gelegt, denn die
tiefere Bedeutung enthüllt sich erst nach und nach. Schließlich wird es zu einem
Bedürfnis, diese Lehrworte auch in die Praxis umzusetzen.

Eine Beziehung von den Aussagen des Buddha zum täglichen Leben zu erkennen

und sie auch in möglichst vielen Lebenssituationen umsetzen, das ist:

„Pattipatti“, die Befolgung von Theorie und Praxis.

Die Praxis kann sich durch Verselbständigung recht verändern und verweltlichen.
Daher ist die Rückkoppelung an die Theorie eine Absicherung für die Richtigkeit
des praktischen Umsetzens. Sie hilft bei Entscheidungen, wo weltliche Belange
und spiritueller Fortschritt im Widerspruch stehen. In der Lehre finden wir
Kriterien für heilsames Entscheiden, was uns Klarheit und Sicherheit verschafft.

Mit der Meditationspraxis und bei ständigem Bemühen um Achtsamkeit im täglichen
Leben, werden sich Theorie und Praxis zu einer Einheit durchdringen.

Zum wahren Durchdringen von Herz und Geist ist inneres Zulassen und Einlassen
notwendig. Für Durchdringen steht „pativedha“. Der prüfende und beurteilende
Intellekt ist an diesem Punkt hinderlich, da er unruhig ist und seine
Kontrollfunktion nicht aufgeben will. Einsicht, Vertrauen und Zuwendung sind die
Faktoren, die das Loslassen bewirken und eine Art Hingabe hervorbringen.

„Samvejaniya“ bedeutet die Begeisterung der Ergriffenheit. Es erfasst einen!

In diesem Stadium ist es keine Frage mehr, ob man der Lehre folgen will oder
nicht,

Es gibt keinen Zweifel mehr – und keinen Hinderungsgrund.

„Wo stehe ICH?“ Das sollte man sich ab und zu fragen.

Die Pali Ausdrücke braucht man nicht zu wissen, um sich ernsthaft der
buddhistischen Lehre zu widmen. Aber sicher ist es vorteilhaft und anregend zu
erfahren, dass das Auswendig Lernen von Lehrtexten als ein wichtiger Bestandteil
der geistigen Entwicklung angesehen wird. Z.B. könnten einen die ersten beiden
Dhammapada Verse überall hin begleiten:

Dhp 1 Den Dingern geht der Geist voran; der Geist entscheidet.

Kommt aus getrübtem Geist dein Denken, dein Betragen.

So folgt das Unheil dir, so wie dem Ochsen folgt der Wagen.“

Dhp 2 Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet.

Kommt aus geklärtem Geist dein Denken, deine Taten,

So folgt das Glück dir nach, so wie der Sonne folgt der Schatten.“

Alles Liebe und Förderliche wünscht Euch herzlich Eure Ursula

 

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