Selbstverantwortung

In diesem Ausdruck stecken die Worte „selbst“ und „antworten“. Antworten auf
Lebensfragen?

Antworten auf Ereignisse, auf Entscheidungen? Selbst soll ich die Antworten
finden, so scheint es.

Für alles, was ich einmal getan, wofür ich mich entschieden habe, muss ich die
Verantwortung tragen.

Die Schwierigkeit liegt im Ungewissen des Ausgangs; was wir im Augenblick als
richtig ansehen, kann sich später als falsch herausstellen; und umgekehrt.

Im beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Leben drängen sich Leute
darum , verantwortliche, wichtige Posten zu besetzen ; und wenn etwas schief
geht, schieben sie schnell die Verantwortung dafür auf andere ab. Das kann man
beobachten und nur staunen.

Wie sieht es im religiösen Bereich aus? Gebe ich die Verantwortung für mein
Leben einer höheren Macht ab? Kann ich nichts dafür, dass so manches schlecht
läuft? Und beklage ich mich dann oder versinke ich in Selbstmitleid?

Der Buddha ruft zur Selbstverantwortung auf.

Indem er sagt, das Leiden an den Schwierigkeiten deines Lebens, was Du als
unverdient und ungerecht empfindest, hast Du Dir selbst zuzuschreiben, soweit Du
selbst die Entscheidungen treffen konntest. Und zu einem gewissen Teil haben wir
dazu immer die Möglichkeit; ob wir etwas unternehmen, es bleiben lassen, dagegen
ankämpfen oder akzeptieren – es ist unsere eigene Entscheidung!

Durch die Einsicht, dass ich mein Leiden selbst schaffe durch Gier, Hass und
Ichsucht und dass ich es auch selbst aufheben kann; das ist der Aufruf zur
Selbstverantwortung!

Die Vorgangsweise zur Befreiung vom Leid gibt der Buddha im Edlen Achtfachen
Pfad an:

„Der Buddha zeigt den Weg – gehen musst Du selbst!“

Ich kann also die Tür zum Leid öffnen – und kann sie auch schließen. Das klingt
großartig, vielleicht aber auch beängstigend. Muss ich wirklich alles allein
schaffen? Bin ich nicht zu schwach, zu verletzbar? Darf ich mir denn keine
Wünsche mehr erfüllen, keinen Spaß am Leben haben?

Mein weltliches Glück aufzubauen und zu erhalten, habe ich viele Jahre hindurch
versucht;

Am Ende bin ich damit einverstanden, dass Glück auch heißen kann, nicht mehr zu
leiden, einfach zufrieden zu sein!

Wie soll es gehen?

Nach der Lehre heißt es:

ETHISCH LEBEN! GEISTESTRAINING! WISSEN ERWERBEN!

Anders formuliert:

Ein guter Mensch werden! Achtsam, bewusst und liebevoll leben!

Sich um Einsichten bemühen!

Ich sehe es als die Verantwortung für meine eigene menschliche Würde an.

Verantwortung für meine Fähigkeiten und heilbringenden Eigenschaften,

sie zu nutzen und zu entwickeln.

Verantwortung für meinen Lebensplan, für einen zu ahnenden Entwurf; ein
ersehntes Ziel.

Es kommt m.E. nicht darauf an, dieses Ziel schnell zu erreichen – es geht
vielmehr darum, etwas Heilsames vor Augen zu haben, sich einzulassen, für etwas
Wertvolles, Erfreuliches einzustehen und es so weit zu fördern wie die Kräfte es
erlauben.

ES GEHT UM MEIN LEBEN!

Was wir in diesem Sinn tun, das ist lebenswert!

Brauchen wir wirklich eine Lehre dafür?

Wenn wir in uns hinein horchen, einfach stille sind oder meditieren, hören wir
die innere Stimme, die uns sagt, was zu tun ist.

Mit der Lehre erhalten wir aber einen guten Wegweiser. Das ist viel wert.

FRAGEN AN DICH:

Was ist das Beste, das Dir in Deinem Leben passieren könnte?

Ist das Beste auch heilsam; bringt es niemandem Schaden?

Musst Du Dich dafür nicht schämen?

Könntest Du Dich bei der Erfüllung von Herzen freuen?

Was kannst du jetzt dafür tun?

Was ist das Schlimmste, das Dir in Deinem Leben passieren könnte?

Ist es wirklich schlecht oder empfindest Du es als unangenehm?

Ist es vermeidbar oder unausweichlich?

Wie kannst Du damit umgehen, ohne Deine Würde zu verlieren?

Was kannst Du jetzt mit heilsamer Absicht zur Vermeidung tun?

VERTRAUEN MUT UND WILLENSKRAFT

Müssen wir in uns aufrufen, um unser Leben verantwortungsbewusst in die eigenen
Hände zu nehmen.

Jeden Morgen können wir uns sagen:

DIES IST MEIN TAG;

WOMIT KANN ICH IHM HEUTE EINEN WERT GEBEN?

DIES IST MEIN LEBEN;

WIE KANN ICH ES HEUTE GUT MACHEN?

DIES IST MEINE WELT;

WIE KANN ICH ZUM GUTEN BEITRAGEN?

In der buddhistischen Lehre heißt es:

In jedem Menschen sind die guten Fähigkeiten potenziell angelegt.

Indem er sie erkennt, weckt und einsetzt und sie immer wieder übt,

Werden sie zu tragenden Kräften.

Diese geistigen Energien beeinflussen Körper und Geist, haben heilsame Wirkung
auf das Leben und helfen mit, die Natur und das Leben auf dieser Erde zu
schützen.

MÖGEN WIR FÜR UNS SELBST EIN SEGEN SEIN;

MÖGEN WIR FÜR DIE MENSCHEN EIN SEGEN SEIN; DENEN WIR HEUTE BEGEGNEN;

MÖGEN WIR EIN SEGEN FÜR DIE WELT SEIN.

Mit diesem Segenswunsch grüße ich Euch ganz herzlich im schönen Monat Mai.

Deine Wegbegleiterin

Ursula

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